Biofeedback soll die Selbstwahrnehmung steigern und es Ihnen ermöglichen zu verstehen, wie Ihr Körper auf seine Umwelt reagiert und sich verhält. Dies kann die autonomen Prozesse des Körpers greifbar machen, um sie bewusst und aktiv zu verändern. Wir wenden Biofeedback Training in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Stressbewältigung, Prävention und Burnout-Vermeidung sowie als geführtes Entspannungsverfahren sowie bei der mentalen Gesundheitsvorsorge an.
Als Biofeedback wird eine wissenschaftliche Methode definiert, mit der Menschen lernen, ihren Organismus positiv zu beeinflussen. Beim Biofeedback werden Biosignale zurückgemeldet, die direkt mit der Aktivität des peripheren Nervensystems zusammenhängen. Zu diesem Zweck werden Biofeedback-Geräte verwendet. Diese können Veränderungen und Prozesse im Körper, auf dem Computerbildschirm in Echtzeit visualisieren. Selbst kleinste physische Veränderungen können wahrgenommen werden, das hilft uns dabei, die engen Zusammenhänge zwischen Gedanken, Emotionen und unserem Körper zu verstehen. Also wie nutzen wir Biofeedback-Training, um eine bessere Kontrolle unseren Körper zu erreichen?
Biofeedback Illustration
Biofeedback Table
Beim Biofeedback können eine Vielzahl von Parametern gemessen werden, von denen sich einige im Laufe der Jahre als die wichtigsten erwiesen haben.
Beim Temperaturfeedback wird die Temperatur der Hand gemessen. Dies geschieht mit einem Fingersensor. Die Temperatur hängt von der Gefäßweite in der Peripherie ab. Im entspannten Zustand, entspannt sich auch die glatte Muskulatur der Gefäße in den Händen. Es kommt zu einem Wärmegefühl in den Händen.
Die Erhöhung der Handtemperatur geht in den meisten Fällen mit der Erhöhung der Fingertemperatur einher. Dort erfolgt dann die Messung durch den Trainer. Bei einer Stressreaktion ziehen sich die Gefäße zusammen und es kommt zu einer verminderten Durchblutung und damit zu einem Temperaturabfall.
Temperaturveränderungen aufgrund eines äußeren Einflusses, treten meist erst nach 1-2 Minuten auf.
Biofeedback - Temperatur
Achtung: Wenn es kalt ist, wird Wärme durch die Hände abgegeben, dies kann die Messung verfälschen.
Die Muskelspannung messen bzw das Elektromyogramm
Innerhalb der Muskelfasern eines gesundem quergestreiften Muskels finden permanent elektrische Potentialverschiebungen statt, deren Ausprägung mit zunehmender Muskeltätigkeit zunimmt. Die dabei
entstehenden elektrischen Signale werden als Elektromyogramm bezeichnet. Das Messverfahren selbst trägt den Namen Elektromyographie (EMG).
Anwendungsgebiete des EMG
Bewusste und durch das EMG messbare Kontraktion kann beim Inkontinenztraining angewandt werden. Viele Patienten lernen auch den Ruhezustand der
Muskulatur zu verbessern. Bei einem ständig erhöhten Ruhetonus kann es zu muskulären Verspannungen kommen welche dann in Schmerzen resultieren. Durch das trainieren des Ruhetonus und der
Empfindsamkeit der Muskulatur sollen selbstwirksam Veränderungen herbeigeführt werden und sich anbahnende Verspannungen frühzeitig erkannt werden.
Der Hautleitwert
Das Prinzip des Hautleittrainings basiert auf der Tatsache, dass Hände unter mentalem Druck schneller anfangen zu schwitzen, was bedeutet, dass die Hautleitfähigkeit ein guter
Indikator für Stress und Entspannungszustände ist.
Zu Beginn der Behandlung wird die Hautleitfähigkeit häufig genutzt, da sie ein sehr demonstratives Verfahren ist. Dies macht Ihn ideal, um Patienten die Prinzipien des Biofeedbacks aufzuzeigen. Die Messung erfolgt durch das anlegen einer konstanten Spannung zwischen 2 Elektroden, die Stromsignale zwischen den Elektroden werden dann gemessen.
Daraus lassen sich dann der Hautleitwert und der elektrische Widerstand ablesen. Der Hautleitwert wird dabei in Microsiemens gemessen. Je mehr salzhaltige Flüssigkeit, in diesem Fall Schweiß produziert wird, umso mehr steigt die Leitfähigkeit der Hautoberfläche.
Tritt ein Stressor ein lässt sich dies fast zeitgleich am Hautleitwert ablesen
Herzratenvariabilität (HRV-Feedback)
Bei einem gesunden Menschen passt sich die Rate des Herzschlages an die Anforderungen des Körpers an. In einem entspannten Zustand passt sich die
Herzrate unserer Atmung an. Dieses Phänomen bezeichnet man als respiratorische Sinusarryhtmie. Mit jedem Einatmen nimmt die Herzrate zu und mit
jedem Ausatmen nimmt Sie wieder ab. Sprich beim Einatmen ist der Sympathikus aktiver und beim Ausatmen der Parasympathikus.
Anwendungsbeispiel im Setting einer Gesundheitsfürsorge: Der Patient wird angeleitet, lange und auch tief auszuatmen, dies führt zu einer abfallenden Herzrate und induziert einen
Entspannungszustand.
Durch den stetigen Wechsel von Sympathikus und Parasympathikus ( Einatmen – Ausatmen) wird die flexibilität des vegetativen Nervensystems trainiert.
Der Messvorgang beim HRV-Feedback
Um die Korrelation von Atmung und Herzrate zu messen werden am besten beide Werte gemessen. Dies geschieht in unserem Biofeedback Center durch
einen Atemgurt mit Dehnungssensoren und einen optischen Pulssensor am Finger. Mit modernsten Biofeedback – Mehrkanalgeräten, können wir die Herzrate und Atemkurve parallel darstellen.
Wünschenswert sind beim HRV-Feedback
-hohe Amplituden in der HR-Kurve und eine hohe Kohärenz der Herzrate mit unserer Atmung.
Trainingsziele der HRV Übungen
Ziel der Übungen ist es die beiden Messkurven von Atmung und HR zu synchronisieren. Eine vorteilhafte Atemfrequenz ist angenehm und zeichnet sich
durch eine hohe Herzratenvariabilität und durch eine hohe Übereinstimmung der Messkurven aus. Faktoren die unsere HRV beeinflussen sind z.B. Alter, körperliche Fitness und natürlich Emotionen und
Gedanken.
Die Messungen finden im Trainingsumfeld besonders bei Stress und im Rahmen der Präventivarbeit Anwendung. Mit der HRV haben wir eine beeindruckende Möglichkeit zu Selbstregulation an die Hand
bekommen.
Periphere Durchblutung
Eine sehr spezielle Form des Biofeedbacks ist das sogenannte Vasokonstriktionstraining. Hier lernen Sie, wie Sie den Blutfluss der Schläfenarterie beeinflussen. Zur Messung wird ein Lichtsignal
ausgesendet und der Blutfluss durch Reflexion gemessen.
Da die Theorie über Kopfschmerz besagt, dass das plötzliche Öffnen der Schläfenarterie den Kopfschmerz fördert
Der Grundgedanke dahinter ist dass bestimmte Kopfschmerzen auf die Veränderung der Gefäßweite zurückzuführen sind. Mit dem Erlernen der physischen Kontrolle
über die Gefäßweite wird eine Reduzierung des Kopfschmerzes erhofft.
In unseren Trainingsräumen findet KEIN Vasokonstriktionstraining oder Training der peripheren Durchblutung statt. Diese Leistung bieten wir nicht an da dies unserer Meinung nach
ein Verfahren ist, welches nur von einem erprobten Arzt angewandt werden sollte.
Bitte beachten Sie: Wir bieten unsere Trainingseinheiten im Rahmen der mentalen Gesundheitsvorsorge und Prävention an. Diese Trainingseinheiten sind kein Ersatz für Therapie oder Medikamente. Aus medizinischer Sicht ist das Training ein Teil der Selbsthilfe. Daher bieten wir keine Behandlung oder medizinische Arbeit an und stellen keine Diagnosen. Wenden Sie sich dafür an einen geeigneten Arzt.
60 min. pro Einheit
info@neurofeedback-praxis-muenchen.de
Mo-Do: 08:00 - 18:00
Krumbacherstraße 4
80798 München
> Aufzeichnung des Biofeedbacks
> Im Coaching oder beim Training
> Biofeedback als klassische Trainingsmethode
> Um zu lernen, bewusst Körperfunktionen beeinflussen zu können.
(Erhöhung der Handtemperatur, Senkung des Hautleitwertes, Verbesserung der HRV)
> Zur Verdeutlichung
> Von emotionalen und körperlichen-Zusammenhängen.
> Der allgemeine Stresstest
> Zur Erfolgskontrolle einer Trainingsserie
> Hilfe beim Erlernen
> von Entspannungsmethoden
Die Anwendung im Entspannungssetting hat gezeigt dass Biofeedback extrem hilfreich sein kann um Klienten anhand von Messungen zu zeigen, wie gut es Ihnen gelingt die Körpersignale zu verändern (
zu Entspannen, Entspannung herbeizuführen). Bei Entspannung oder Meditationstraining fallen oft Aussagen wie: „Ich kann das nicht, glaube ich“ - „Mache ich das richtig?“ - „Ich merke nichts, ich
spüre nichts“ - „Woher weiß ich, ob ich das richtig mache?“
Durch Veränderungen der Körpersignale können wir dem Patienten direkt Rückmeldung geben und dieser kann sich über die messbaren Erfolge freuen. Dies induziert einen Kreislauf der die Motivation
wieder anhebt und der Patient erlebt noch mehr Erfolgt in Form von positivem Feedback und des tatsächlichen angestrebten Wohlbefindens oder Entslannungszustandes.
> Bei Verspannungen und Schmerzen der Muskulatur durch Ableitung des EMG.